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Sehenswert


Monumente

Acht Prozessionskreuze

Zu finden: 

a. Fronleichnahmskreuze: Kreuz Aue (Südring), Kreuz Hagemann ( Paul-Gerhard-Straße), Kreuz Ernst (Martinistraße), Kreuz Machens (Landwehr) 

b. Josephskreuze: Kreuz Brönneke (Bäckerbrink), Kreuz Grove (Lindenstraße, Südende), Kreuz Heineke ( Lindenstraße, Nordende), Kreuz Ernst (Maschplatz)

Wer einen Gang durch den alten Ortskern Borsums unternimmt, dem fallen bald die Stationskreuze der Fronleichnams- und der schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr stattfindenen Josephsprozession ins Auge. Diese Kreuze wurden im 18. und 19. Jahrhundert von Borsumer Bürgern gestiftet und tragen daher im Volksmund noch heute die Namen ihrer Stifter. Mit der stolzen Zahl von acht Kreuzen nimmt Borsum damit eine Sonderstellung in der Gemeinde Harsum ein. Diese nun in die Jahre gekommenen Kreuze sollen in naher Zukunft mit Hilfe finanzieller Unterstützung durch ortsansässige Stiftungen und Verbände sowie privater Spender saniert werden. Ein Projekt, dass erste Erfolge zeigt, denn die Restaurierungsarbeiten des Prozessionskreuzes vor der Volksbank in der Paul-Gerhard-Straße sollen im Sommer 2014 abgeschlossen sein. Sollte beim Spaziergang durch den Ort das Kreuz Aue sowie eines an der Lindenstraße vergeblich gesucht werden, so liegt das daran, dass beide Kreuze zur Restaurierung gänzlich abgebaut werden mussten.

Erläuterung zur Josephsprozession: Weil der 19. März, das Hochfest des Heiligen Joseph, immer in die Fastenzeit fällt, in der keine feierlichen Prozessionen begangen werden, wurde diese am 2. Sonntag nach Ostern abgehalten. Die Prozession geht auf die Josephsbruderschaft zurück, die in Borsum schon im 15. Jahrhundert nachgewiesen werden kann. Diese löste sich in den 1960er Jahren auf. Seit dem findet die Josephsprozession nicht mehr statt, aber die Stationskreuze haben sich bis in die heutigen Tage erhalten und wurden 2014, wie auch die Kreuze der Fronleichnamsprozession, grundlegend saniert.

Ehrenmal

Zu finden: Lange Straße / Denkmalstraße

Das Ehrenmal in Borsum aus dem Jahre 1886 erinnert an die Kriegsgefallenen der Frankreichfeldzüge.

Landwehrmauer und östliche Kirchhofmauer

Zu finden: Am Kirchhof

Die östliche Kirchhofsmauer ist der noch erhalten gebliebene Rest des um 1417 erweiterten Hildesheimer Schutzwalls, der sogenannten Landwehr. Sie verlief in Borsum bis zum Bruchgraben und gibt der heutigen Landwehrstraße ihren Namen. Auch in anderen Dörfern rund um Hildesheim erinnern Straßenzüge mit diesem Namen an die alte Befestigungsanlage.

Sühnerstein

Zu finden: Auf dem Maschplatz

Der Kreuzstein am Maschplatz wurde vermutlich schon vor 1530 aufgestellt.  Dieses auch als Sühnestein bezeichnetes Denkmal musste ein verurteilter Straftäter zusätzlich zu seinem verhängten Urteil aufstellen.

Eine liebevoll zusammengestellte Dokumentation über Kreuzsteine in Deutschland und Europa finden Sie hier.

Roßmühle

Zu finden: Im Kreuzungsbereich Lindenstraße / Kolpingstraße

Die Roßmühle von Borsum wird das erste Mal im Brandkataster aus dem Jahr 1850 genannt. Unter der Brandkataster-Nummer 93, der späteren Hausnummer 80 ist auf dem Hof des Halbspänners Christoph Machens eine Roßmühle verzeichnet. Dieser Hof, der noch vorhanden ist und bewirtschaftet wird, liegt heute in der Straße Am Hohen Turm.

Zu dieser Roßmühle gehörten zwei Mühlsteine, die aufrecht gestanden haben müssen. Dies wurde von Mühlen-Experten anhand der Abnutzungsspuren und Abriebflächen bestätigt. Diese beiden Mühlsteine, auch Läufer genannt,  waren an einer Mittelachse befestigt und wurden durch einen beidseitigen Balkenausleger von Pferden oder Ochsen auf einer Bodenplatte im Kreis gedreht.

Nach Meinung der Mühlenkundler gehörten die Mühlsteine zu einem Kollergang, mit dem ölhaltige Saaten wie Bucheckern, Leinsamen oder Sonnenblumenkerne gequetscht und zerkleinert wurden, um leichter an das darin enthaltene Öl zu gelangen.

Über Jahre standen die beiden Mühlsteine einzeln in der Ortschaft Borsum an verschiedenen Plätzen. Durch den Heimatverein Borsumer Kaspel e.V. wurden diese Mühlsteine zu einem in der Region einmaligen Mühlendenkmal zusammengeführt. Im Kreuzungsbereich Lindenstraße / Kolpingstraße kann man sich einen Eindruck davon verschaffen, wie eine Roßmühle einst ausgesehen hat.

Dieses Projekt wurde von der Heinrich-Freitag-Stiftung aus Harsum unterstützt.

Kindergrabstein

Zu finden: An der nördlichen Kirchhofmauer

Unter den alten Grabsteinen des Borsumer Friedhofes fällt besonders ein stark verwitterter Kindergrabstein aus dem Jahre 1734 ins Auge. Er wurde für die im Alter von sechs Jahren verstorbene Maria-Elisabeth Ernst aus Harsum aufgestellt. Unter einem bogenförmigen Abschluß mit Ranken und einem Engelskopf ist das Rosenkranz betende Kind dargestellt, darunter ist die kaum noch zu lesende Namensinschrift angebracht.


Historische Baulichkeiten

St.-Martinus-Kirche (auch der Heiligen Margaretha geweiht)

Zu finden: Lange Straße 5

Die katholische Pfarrkirche von Borsum ist dem Hl. Martin von Thur geweiht. Da Borsum schon zur Amtszeit Bischof Bernwards (993-1022) Archediakonat war, ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass der Ort schon damals ein eigenes Gotteshaus hatte. Der Kirchturm der heutigen Kirche wurde ursprünglich als Wehrturm errichtet. Er geht auf das Jahr 1499 zurück und ist Teil der erweiterten Hildesheimer Landwehr gewesen. Noch heute sind in seinen kleinen Fenstern die Schießscharten von damals zu erkennen, während die größeren Fenster erst später nach Installation der Glocken eingefügt wurden. Die Kirchturmspitze musste im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erneuert werden, seine heutige Helmspitze erhielt der Turm 1741/42. Mit seinen etwas über 60 Metern Höhe ist der Kirchturm höher als die Kirchtürme der umliegenden Dörfer. Dies ist vermutlich darauf zurück zu führen, dass die Borsumer Kirche als Kaspel-Kirche (Kaspel = Kirchspiel/Pfarrbezirk) und Archediakonats-Kirche für alle ihr zugeordneten Dörfer der Umgebung (Hönnersum, Hüddessum, Rautenberg, Adlum, Ahstedt, Machtsum und das später wüst gefallene Eddessem) gut sichtbar sein sollte.

Auf der Westseite des Turmes erinnert eine Tafel an dessen Baugeschichte mit den Jahreszahlen 1499 (Baubeginn), 1643 (umfangreichen Zerstörungen durch einen Brand) und 1741 (Neuaufbau). Nach der Fertigstellung erhielt der Turm auf dieser Seite ein Relief, dass den Hl. Martin darstellt, außerdem darüber eine Sonnenuhr, die allerdings an dieser Stelle nur die Nachmittagsstunden ab 13 Uhr anzeigen kann und als Ergänzung zur Sonnenuhr über dem Südportal gilt.

Um die Bevölkerung vor den kriegerischen Auseinandersetzungen zu schützen, wurde schon im Mittelalter rings um die Kirche eine feste Mauer errichtet, die wie der Turm mit Schießscharten versehen war. Ein Rest der alten Mauer ist im östlichen Teil des Kirchhofes erhalten geblieben. Die ursprünglich mannshohe Mauer ist heute infolge der ständigen Erhöhung des Friedhofgeländes jedoch nur noch etwa einen Meter hoch. Der übrige Teil der Mauer liegt im Erdreich.

Innerhalb des Mauerkranzes wurden die Verstorbenen aller zum Kaspel gehörenden Dörfer bestattet und der Friedhof daher aus Platzgründen um ein Gelände östlich des Kirchhofes erweitert. Gegen Ende des 19. Jh. richteten die Kaspel-Dörfer jedoch eigenen Friedhöfe ein.

Auf dem alten Kirchhof sind bis heute einige alte Grabsteine erhalten geblieben, die von besonderem geschichtlichem Wert sind und unter Denkmalschutz stehen.

Grabstein in der Nähe des Kirchturmes auf der Nordwestseite der Kirche aus der Zeit um 1734 für das Ehepaar Mauritius (verst. 1925) und Anna (verst. 1932) Meyer. Da im Borsumer Kirchenbuch keine Eintragungen zu finden sind, ist davon auszugehen, dass das Paar nicht aus Borsum oder einem der Kaspeldörfer stammte. Auf der Rückseite des Steines ist unter einer Kreuzigungsszene eine größere Gruppe von Menschen zu sehen, bei denen es sich vermutlich um Familienangehörige handelt. Auf der Vorderseite des verwitterten Steines ist der Schmerzensmann, umgeben von den Passionswerkzeugen (Kreuz, Essigschwamm an einem Rohr, Schweißtuch in der rechten Hand des Gekreuzigten), zu erkennen.

Grabstein südwestlich des Kirchturmes der Maria Köhler (verst. 1720) und ihrer beiden Ehemänner. Marias erster Ehemann Balthasar Heinen verstarb 1692, die Sterbedaten des zweiten Ehemannes Diderich Hartmann sind nicht eingetragen. Auch auf diesem noch gut erhaltenen Stein sind auf der Rückseite unter der Abbildung der Schmerzensmutter zwischen blütendurchsetzten Arkanthusranken die 13-köpfige Familie der Verstorbenen dargestellt.

Grabstein in der Nähe des Kirchturmes auf der Südwestseite der Kirche. Dieser Stein wurde etwa 1750 für das Grab der 1748 verstorbenen Ehefrau des Machtsumer Altaristen Nicolai Brandis, Anna Brandis, angefertigt. Auf der Vorderseite des Steines sind die am Fuße des Kreuzes stehenden Angehörigen der Verstorbenen abgebildet, im Feld darunter die Namensinschriften. Auf der Rückseite erkennt man die Hl. Familie auf Wanderschaft, darüber das Gesicht Gottvaters (ohne Bart) und die Taube des Hl. Geistes.

Grabstein aus den ersten Jahren des 18. Jh.an der Südostseite der Kirche für die Verstorbenen Christoph Blumenberg, der das Amt des Borsumer Vogts bekleidete, und seiner Frau Elisabeth. Sie verstarben 1699 bzw. 1702. Auf beiden Seiten des Steins krönt ein Engelkopf den rundbogigen Rand. Auf der Vorderseite sind in einem Querfeld die Namen der Kinder eingearbeitet.

Der Grabstein am Weg zum Nordzugang zur Kirche gehört zu den ältesten des Borsumer Kirchhofes. Er wurde für die 1662 und 1663 verstorbenen Eheleute Heinrich und Margarethe Schraer angefertigt. Der stark verwitterte Stein zeigt auf der einen Seite die Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, darunter knien die beiden Verstorbenen. Auf der anderen Seite erkennt man Maria mit dem Jesuskind mit Krone auf einer Mondsichel stehend. Über ihrem Kopf schwebt die Taube des Hl. Geistes. Die Namensinschriften sind kaum noch zu entziffern.

An der Nordseite des Kirchturmes befindet sich der Grabstein des im Dezember 1803 mit 33 Jahren verstorbenen Ferdinand Hagemann. Auch dieser Stein ist stark verwittert, die Inschrift innerhalb des mit flachgedrückten Lorbeerblattwülsten geschmückten Rahmens ist kaum noch lesbar.

Daneben, an der Nordseite des Turmes, wurde der Grabstein des 1722 verstorbenen Borsumer Pastors Petrus Brandt angebracht. Brandt war Augustinermönch des Hildesheimer Sülteklosters und ist in Lebensgröße mit Kelch und Buch in den Händen auf dem Stein dargestellt. Der Stein ist umlaufend mit Inschriften versehen.

An der nördlichen Kirchhofsmauer steht der Grabstein des Pastors Michael Gerard Wichardt, der 1779 verstarb. Dieser Stein fällt durch seinen pyramidenförmigen Aufsatz auf, auf dem der Verstorbene kniend vor dem Kreuz dargestellt ist.

Auch an andere Pastoren wird mit Grabsteinen auf dem Kirchhof erinnert.

An der Mauer in der Nähe dieses Steines stehen außerdem die Kindergrabsteine von Diderich Heineke und Maria Elisabeth Ernst. Diese Kinder waren 1750 bzw. 1734 verstorben, beide wurden nur sechs Jahre alt. Sie sind figürlich auf den Steinen abgebildet. Der Stein des kleinen Jungen ist oben jedoch beschädigt, sodass der Kopf des Kindes nur noch teilweise erhalten geblieben ist.

Die Eingänge zu der an der höchsten Stelle des Dorfes erbauten St.-Martinus-Kirche liegen auf der Nord- und der Südseite der Kirche. Beide Portale sind bekrönt und verziert durch Inschriften, die nach dem Abriss der alten Kirche zwischen 1710 - 1711 und im Zuge des anschließenden Kirchenneubaus entstanden.

Das heutige barocke Hallenkirchenschiff ist vermutlich mindestens der dritte Kirchenbau an dieser Stelle. Die heutige Kirche wurde erst deutlich nach Beendigung der Baumaßnahmen im Jahre 1749 eingeweiht. Von der alten Kirche, die zuvor abgebrochen wurde, sind keine Spuren erhalten geblieben.

Betritt man die Kirche durch eines der beiden Portale, fällt der Blick unmittelbar auf das rotmarmorierte Sandstein-Taufbecken aus der Zeit um 1720 vor der Tür zum Turm. Der ebenfalls rotmarmoriert bemalte Deckel aus Eichen- und Lindenholz hat eine durchbrochene Haube aus vier Voluten mit abschließendem Baldachin. Unter diesen ist die Taufe Christi in zwei freistehenden Figuren dargestellt. Auf dem Baldachin thront die Halbfigur Gottvaters.

Das Innere der Kirche ist barock ausgestaltet.

Der Hauptaltar und die beiden Seitenaltäre stammen aus der Lambertikirche in Hildesheim, an ihnen wurden Veränderungen vorgenommen, indem man die Borsumer Kirchenaltäre um die erst wenigen Jahre zuvor fertiggestellten Säulenanlagen der Derneburger Klosterkirche erweiterte. Nach der Schließung und Säkularisierung des Klosters im Jahre 1803 rettete der letzte und aus Borsum stammende Prior Derneburgs die klassizistischen Altarsäulen und diese wurden schließlich sechs Jahre später in der Kirche St.-Martinus-Kirche wieder aufgestellt.

Das Hauptaltarbild aus dem Jahre 1783 zeigt Maria mit dem Kind. Die Bedeutung der beiden Männergestalten ist nicht eindeutig geklärt. Es handelt es sich möglicherweise um den Stifter und den Baumeister der Kirche oder um den Hl. Martin mit Mitra und Bischofsstab und den Bettler. Die Frauengestalt ist als Hl. Margareta mit Wurm, Kreuz und Palmwedel zu erkennen.

Die beiden links und rechts neben dem Hochaltar stehenden Figuren stellen zwei Hildesheimer Bischöfe dar: links den Hl. Bernward mit Bischofsstab und Kreuz, zu dessen Amtszeit die Bronzetüren und die Christussäule des Hildesheimer Domes geschaffen wurden und der mit dem Bau der Michaeliskirche begann, sowie rechts seinem Nachfolger Bischof Godehard mit Bischofsstab und einem Modell der ihm geweihten Godehardkirche in Hildesheim. Er setzte die Aufbauarbeiten des Bistums weiter fort und vollendete den Bau der Michaeliskirche.

Die historisierende Ausmalung der Kirche enstand in den Jahren 1898/99 durch den Mainzer Kirchenmaler Valentin Volk. Zentrales Thema des Bilderschmucks in Gemälden und Ornamenten ist das Glaubensbekenntnis, im Altarraum sind Szenen aus dem alten Testament dargestellt. Die Symbolik der gesamten Ausmalung beschrieb der damalige Pfarrer A. Alberti in einem umfangreichen Aufsatz, der in einer in der Kirche ausliegenden Broschüre zur Pfarr- und Kirchspielgemeinde Borsum abgedruckt ist.

Volk malte ebenfalls die Bilder der beiden Seitenaltäre und stellte in ihnen auf der eine Seite die Heilige Familie und auf der anderen die gekrönte Muttergottes dar. Ihr zu Füßen knien der Hl. Aloisius mit der Lilie und die Hl. Agnes mit dem Lamm. Darunter ist eine Darstellung des Dorfes Borsum zur damaligen Zeit zu sehen.

Die Chorfenster wurden 1883 von Dechant Krone gestiftet, sie zeigen den Hl. Martinus und den Hl. Joseph. Weitere vier Buntglasfenster stiftete Pfarrer Karl Henkel im Jahre 1945.

Eine Gedenktafel in der Kirche erinnert an den 1718 in Borsum geborenen Jesuitenpater Heinrich Ruhen, der während eines Überfalls auf die Missionsstation Sonoyta in Mexiko ums Leben kam. Heute ist der größte Platz des Ortes nach ihm benannt und die Gemeinde pflegt seit 2001 eine Patenschaft mit der Stadt Sonoyta im mexikanischen Bundesstaat Sonora an der Grenze zu Arizona (USA).

Die Barockorgel zählt zu den besten Instrumenten des Landkreises Hildesheim. Sie wurde 1767 vom Hildesheimer Orgelbaumeister Johann Conrad Müller gebaut, nach einem Blitzschaden im Jahre 1825 repariert und zwischen 1890 und 1905 vom Orgelbauer Schaper aus Hildesheim restauriert. Sie umfasst 1990 Pfeifen, von denen 110 im Prospekt zu sichtbar sind. Die Prospektpfeifen und Pfeifen im Inneren der Orgel sind auf 25 Register im Haupt-, Ober- und Pedalwerk verteilt. Nach Ausführungen von Theo Schrader hat der Orgelprospekt fünf Pfeifentürme, „zwischen denen vier Pfeifenfelder liegen. Die beiden Außentürme enthalten Pfeifen aus dem Pedalwerk. Die drei mittleren Türme, die im Gegensatz zu den Außentürmen zweigeschossig sind, zeigen Pfeifen aus dem Haupt- und Oberwerk.“ Außer dem Pfeifenwerk verfügt die Borsumer Orgel über zwei Glockenspiele. Der Spieltisch hat ein Pedal und zwei Manuale, von denen aus das Haupt- und Oberwerk bedient werden. Im Rahmen Neugestaltung des Kircheninneren wurde auch die Orgel von Valentin Volk neu dekoriert und erhielt 1911 ein elektrisches Gebläse. 1968/69 wurde der Spieltisch vom Orgelbaumeister Manfred Gaulke aus Hüddessum vollkommen erneuert.

Über die Dorfgrenzen hinaus bekannt ist die historische Weihnachtskrippe der Martinuskirche. Sie ist über 100 Jahre alt, auf einigen Figuren und auf ihrer Leinwand sind die Jahreszahlen 1902 bis 1906 zu erkennen. Ihre insgesamt 24 Krippenfiguren aus Terrakotta werden alljährlich am rechten Seitenaltar aufgestellt. Sie sind 1993 durch den Malermeister Heinz Witte restauriert worden und werden seitdem auch von ihm gepflegt.

Pfarrhaus

Zu finden: Opfergasse

Das Pfarrhaus der St.-Martini-Gemeinde stammt, wie dem Balken über der Eingangstür zu entnehmen ist, aus dem Jahr 1836. Bis heute wird es vom jeweiligen Pfarrer Borsums als Wohnhaus genutzt. Darüber hinaus befindet sich hier das Pfarrbüro der katholischen Seelsorgeeinheit Borsumer Kaspel. Dazu gehören die Kirchengemeinden der Dörfer Borsum, Machtsum, Hönnersum, Hüddessum, Adlum und Ahstedt.

Das Pfarrhaus wurde 2014 komplett von außen saniert. Nach den Restaurierungsarbeiten an Dach, Fenstern und Fachwerk sollen nun mit Rücksicht auf den Gesamteindruck des historischen Ortskerns mit Kirche, alter Schule (Heimatmuseum), Pfarrhaus und Heinrich-Ruhen-Platz die Grünbereiche um Pfarrhaus und Pfarrscheune neu gestaltet werden.

Eine Vielzahl erhaltener Fachwerkhäuser

Zu finden: Im alten Ortskern innerhalb der Straßen Lange Straße, Denkmalstraße, Kolpingstraße und Am hohen Turm.

Im Ortskern Borsums sind noch einige alte Fachwerkhäuser und Bauernhäuser aus dem 18. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Häuser Lange Straße 5 und 8 aus dem Jahr 1769 stehen unter Denkmalschutz.

Spritzenhaus

Zu finden: Heinrich-Ruhen-Platz

Das Spritzenhaus wurde aus dem Material der alten Pfarrscheune errichtet.

Bockstall

Zu finden: Martinistraße

Neben dem Postkasten in der Martinistraße steht der Bockstall, ein kleines Backsteingebäude des Ziegenzuchtvereins aus dem Jahre 1920.